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Fadenlauf näht für ukrainische Kinder und Jugendliche
Trossingen (pm) – Vertreibung und Flucht, diese Erfahrungen haben einige der Mitglieder des Trossinger Fadenlaufs selbst bereits gemacht. In dem ehrenamtlichen Handarbeitsprojekt, das dem Trossinger Asylhelferkreis (TroAsyl) angegliedert ist, arbeiten Geflüchtete und alteingesessene Trossingerinnen Hand in Hand, um aus alter Kleidung und anderen Materialien Neues zu schaffen. So war es für die Mitglieder selbstverständlich, sich mit ihren Fertigkeiten für die Kriegsvertriebenen ukrainischen Kinder und Jugendlichen in Trossingen einzusetzen. Viele selbstgenähte Schlampermäppchen sind so entstanden, die nun an die Schülerinnen und Schüler verteilt werden.
„Bei der Nähwerkstatt Fadenlauf treffen so viele Talente aufeinander und man sieht, was Menschen schaffen können, die zusammenarbeiten – oft auch über Sprachgrenzen hinweg“, sagte Bürgermeisterin Susanne Irion und dankt der Gruppe für ihren Einsatz. Das Nähprojekt war in Folge der 2015 stark gestiegenen Flüchtlingszahlen entstanden. Schon damals bot es Frauen und Männern die Möglichkeit, Handarbeiten zu fertigen, die deutsche Sprache zu lernen und Kontakte zu knüpfen. „Schon längst ist aus der damaligen Arbeitsgruppe ‚Nähen, Handarbeit und Sprache‘ ein eigenständiges Projekt entstanden, das in der Löhrstraße 2 ein richtiges Ladenlokal hat“, so Irion anerkennend. Hier entstehen Handtaschen, Rucksäcke, aufwändig gearbeitete Decken, wiederverwertbare Verpackungen aus Stoff und eben auch die runden Mäppchen, die nun an die ukrainischen Kinder und Jugendlichen verteilt werden.
„Wir sind ein ehrenamtliches Projekt und helfen gerne, wo wir können“, sagt Sybille Gumbel vom Organisationsteam. Zu Beginn der Pandemie waren es auch die Mitglieder des Fadenlaufs, die unermüdlich Stoffmasken nähten, um den anfänglichen Mangel an medizinischen Masken zu überbrücken. Und auch heute steht für die kreative Gruppe fest: „Wir nähen weitere Mäppchen, so dass jedes Kind, das vor dem Krieg nach Trossingen geflohen ist, eines hat.“
Wer sich für das Projekt Fadenlauf interessiert, kann sich bei Sybille Gumbel, Telefonnummer: 07425 2196593, melden. Die Nähwerkstatt in der Löhrstraße 2 hat immer mittwochs von 9 bis 12 Uhr und freitags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Stoffspenden, vor allem Jeans, werden gerne angenommen und unterstützen das Projekt.